Theorie "Trauma verstehen"
Was ist Trauma, was versteht man darunter? Welche Möglichkeiten gibt es, mit Trauma umzugehen? Ist Trauma heilbar?
Angenehme Übungen
Sich selbst besser wahrnehmen, den eigenen Körper näher kennenlernen, stabilisieren, orientieren.
Traumaantworten
Fight - Flight - Freeze
Fawn Response
Trauma und Hochsensibilität
Sonntag 13. November 2022
10 bis 13 Uhr
18 bis 20 Uhr
Online über Zoom
Normalbeitrag € 89
Treuebeitrag € 69
(Wenn du schon bei einem Trauma-Retreat dabei warst. online oder live)
Ermäßigungsbeitrag € 49
(wenn du derzeit wenig Einkommen hast)
Bei Anmeldung bitte überweisen:
Samadhi Coulibaly
IBAN AT59 3504 7000 7508 8849
Zahlungsgrund: Retreat
Dieses Retreat eignet sich für alle Menschen, die aktuelle Informationen über dieses Thema erfahren wollen und die für den persönlichen Umgang Handwerkszeug mitbekommen möchten.
Diese Informationen und Übungen ersetzen keine medizinische oder therapeutische Behandlung.
Deine Lebensreise ist etwas Besonderes. Du bist einzigartig. Deine Startbedingungen waren ebenfalls einzigartig und genauso die Art und Weise wie du darauf reagiertest. Jeder von uns erfuhr vielleicht von manchen Dingen zu viel und von anderen zu wenig. Vor Allem in der Frühkindheit, oft sogar schon im Mutterleib, kann es zu überwältigenden Situationen für ein Baby kommen, wenn unsere Bezugspersonen zu wenig inneren Halt hatten, wenn sie überfordert waren, selbst keine Geborgenheit erfuhren. Diese Erfahrungen können Prägungen verursachen, die dazu führen, dass man Zeit seines Lebens sich nirgends angenommen fühlt. Ständig ist man auf der Suche nach der verlorenen Liebe. Unbewusst machen wir dadurch wiederholende Erfahrungen, die unser Grundmuster "nicht angenommen zu sein" verstärken.
Die gute Nachricht ist, dass man nachreifen kann - egal wie lange man schon diese schwere Last mit sich herumschleppt.
Was zuviel war, darf sich lösen, was fehlt darf aufgenommen werden.
Vielleicht bemerkst du bei dir, oder bei Anderen, dass du dich oft innerlich gestresst fühlst, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt. Oder dir wird schnell alles zuviel, der Straßenlärm, laute Menschen, vielleicht du fühlst du dich in Gruppen einfach nicht wohl oder unsicher, oder du bist ohne Grund gereizt, in einer Art Anspannung, hast oft Kopfschmerzen, oder du fühlst dich innerlich getrieben, findest kaum Ruhe trotz großer Müdigkeit, oder du hast verschiedenste, körperliche Symptome, für die es keine Erklärung oder wirksame Hilfe gibt.
Vielleicht wird dir oft schwindelig oder übel, oder du leidest unter Allergien und Unverträglichkeiten. Du kannst vielleicht nur wenige Stunden etwas machen, dann musst du wieder ruhen, oder du neigst zum Explodieren, zu Wutausbrüchen. Oder Alles fällt dir unglaublich schwer, du musst dich für einfache Tätigkeiten richtig überwinden, dass du sie überhaupt schaffst, es fehlt dir der Impuls zu Handeln, die Lebensfreude ist kaum spürbar. Zwischenmenschliche Kontakte erlebst du sehr anstrengend, belastend und vermeidest sie. Oder du versuchst ständig, es allen recht zu machen, opferst dich auf, machst dich klein, nur um überhaupt eine Daseinsberechtigung zu haben und verlierst dich dadurch immer mehr.
Das sind nur einige Merkmale die auf ein Trauma hinweisen könnten. Allerdings können dem auch ganz andere Ursachen zugrunde liegen.
Du erfährst Wissenswertes was Trauma eigentlich ist, erhältst Informationen über die Schutzmechanismen die unser Körper hat, um mit belastenden Situationen umzugehen kann, um unser Leben zu bewahren. Du lernst Möglichkeiten kennen, wie man den Körper unterstützen kann, damit er wieder in seine Balance findet.
Gerade Menschen die vieles durchgemacht und überwunden haben, haben eine ganz andere Tiefe und erlangen oft große Weisheit.
Sie sind meist ihresgleichen weit voraus. Sie erreichen eine andere Reife. Meist liegt darin ein ganz besonderer Schatz.
Wie groß muss deine Seele sein, dass man von Anfang an versucht hat, dich wegzudrängen, zu unterdrücken, klein zu halten?
Grundlegende Informationen helfen uns sehr, um zu verstehen was Trauma eigentlich ist. Erst dadurch können wir uns überhaupt auf den Weg zur positiven Veränderung machen.
Früher dachte man, dass Trauma etwas ist, dass man nur nach extremsten Situationen wie Krieg, Überfällen oder Gewalterlebnissen haben kann.
Heute weiß man, dass Trauma ein Thema ist, das fast alle Menschen betrifft.
Ein Trauma ist eine unabgeschlossene Reaktion unseres Körpers auf vergangene Erfahrungen. Unser Körper hatte keine Möglichkeit, aus einem damals überlebensnotwendigen "Schutzzustand" wieder heraus zu kommen. Es ist, als würde man immer noch in der Vergangenheit feststecken. Wiederkehrende, negative Gedanken über uns selbst, können aus einem unverarbeiteten Erlebnis stammen. zB wenn wir uns nicht willkommen fühlen, wenn wir das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, wenn wir nie lange wo bleiben können, oder wenn wir unter starken Ängsten leiden, mit Panik auf gewisse Situationen reagieren, .... dann können diese Gedanken und damit einhergehenden Gefühle aus diesem nicht abgeschlossenen, vergangenen Erlebnis stammen. Das Ereignis kann schon Jahrzehnte zurück liegen, doch unser Körper hat diese Erfahrung noch nicht abschließen können.
Wenn wir uns, verständlicherweise, zwingen, doch zu funktionieren und unsere Körpersignale übergehen, damit wir halbwegs leben können, drängen wir jedoch das Trauma noch tiefer in uns hinein. Wenn wir immer wieder über unsere Grenzen gehen, uns zwingen etwas zu machen, uns zu sehr anpassen, uns nicht ausdrücken, so kann unser eigener Körper das Vertrauen in uns verlieren.
Liebevoll, mit sehr viel Geduld, dürfen wir lernen, wie wir uns unserem Körper wieder annähern können. Wir dürfen lernen auf die Weisheit unseres Körpers zu hören. Das erfordert jede Menge Übung. Es kann auch frustrierend sein, da wir ja so gerne einfach gut funktionieren wollen. Doch der Körper hat seinen eigenen Weg und sein eigenes Tempo, um wieder zurückzufinden.
Unser Körper hat wunderbare Möglichkeiten, uns vor Gefahren zu schützen, unser Überleben zu sichern.
Unser Körper versucht alles, um unser Leben zu erhalten. Bei Gefahr mobilisiert er alle Kräfte, damit wir, je nach Bedarf, kämpfen können, flüchten oder wenn das alles nicht möglich ist, sogar einfrieren, erstarren. Wenn nach solch einer großen Bedrohung der Körper in Sicherheit kommen kann, wenn jemand da ist, der einen beschützt oder liebevoll mit einem spricht, so hilft das, dass der Körper wieder in den "Normalzustand" kommt und kein "Trauma" im Körper abgespeichert wird. Der Körper hat sich reguliert, der Schutz war erfolgreich. Diese großartige Fähigkeit des Körpers hat uns beschützt, der Körper ist aus diesem Schutzzustand wieder herausgekommen. Du kommst wieder hier an. Es ist alles wieder okay.
Doch manchmal kann es passieren, vor Allem bei frühkindlichem Trauma, bei Entwicklungstrauma, dass wir in einer bedrohlichen Situation sehr lange verweilen mussten, dass wir in einem Umfeld über viele Jahre aufgewachsen sind, in dem wir kaum Geborgenheit und Schutz erfahren haben. Gerade da bedarf es Fingerspitzengefühl, Behutsamkeit, Geduld und viel viel Liebe.
Unsere körpereigenen Schutzsysteme sind:
Flight/Fight - Flucht oder Kampf
Freeze - Einfrieren, Erstarren
Fawn-Response - eine neue entdeckte Trauma-Dynamik, unbewusste Verhaltensweisen, um andere Menschen gnädig oder milde stimmen zu wollen.
Bei Bedrohung springt unser Körperschutz an, entweder durch Flucht, Kampf oder Erstarrung. Flucht und Kampf sind meist nicht erfolgreich, wenn wir klein sind, und so kommt es meist dazu, dass wir uns innerlich mehr und mehr zurückziehen, manche Teile sind dann regelrecht erstarrt. Über viele Jahre kommen wir nie wieder in die Sicherheit zurück. Diese Geborgenheit ist einfach nicht da. Dadurch bleibt ein Teil von uns in einem der Schutzzustände wie Flucht, Kampf oder im Freezezustand hängen.
Vielleicht verstehen wir als junger Erwachsener unsere Innenwelt nicht, und geben uns selbst die Schuld, dass wir uns im Leben so schwer tun, dass wir anders sind, als Menschen ohne schwerwiegendes Trauma, dass Unmengen von unserer vitalen Lebensenergie in das Untenhalten des Traumas verschlungen werden.
Es kann dadurch unsere Lebendigkeit, unser Ausdruck, unsere Liebesfähigkeit, unsere Kreativität sehr unterdrückt sein. Unser eigenes Wesen ist irgendwo verloren gegangen, oder Anteile davon. Oft fällt das jahrelang niemanden auf, denn der Mensch kompensiert, indem er zb sehr fleißig ist, alles für Andere tut, um da sein zu dürfen, besonders freundlich ist, damit er nicht mehr diese harte Zurückweisung erfährt, er strengt sich weit über seine Grenzen an, doch das Innere bleibt leer. Er hat verlernt, seine Grenzen zu spüren, für sich selbst einzustehen, seinen Platz in der Welt auf natürliche Weise einzunehmen, einfach DA SEIN zu dürfen.
Nicht alle schlimmen Erfahrungen müssen uns traumatisieren. Es kommt darauf an, ob unser Körper dieses schlimme Ereignis verarbeiten kann. Wenn wir keine Möglichkeit haben, ein Ereignis zu verarbeiten, kann uns sogar eine kleine Erfahrung komplett traumatisieren.
All unser Trauma will heilen. Der Körper möchte all das alte Trauma loslassen. Unser Wesen ist darauf ausgerichtet, wieder in den ursprünglichen, heilen Zustand zurückzufinden. Es braucht
allerdings unsere Unterstützung, das Wissen darüber und die Erkenntnis von möglichen Wegen.
Im Leben passieren manchmal sogar Situationen, die uns genau auf unser unerlöstes Trauma hinweisen. Leider verstehen wir oft diese Botschaften nicht, ober übersehen und überhören sie. Selbst wenn der Körper noch so laut schreit, wenden wir uns wieder von uns selbst ab, wollen nichts davon wissen, oder nehmen das nicht ernst und lassen uns wieder im Stich.
Erst wenn wir schwerwiegende Probleme in dem einen oder anderen Lebensbereich haben, machen wir uns vielleicht auf den Weg. Je nach dem, benötigen wir dabei kompetente Hilfe, eine vertrauenswürdige, weise, liebevolle Person, die sich auch auskennt und uns begleiten kann. Manchmal können wir uns sogar selbst helfen, sobald wir verstehen, um was es geht und Möglichkeiten kennenlernen, wie wir damit umgehen können. Manches erfordert medizinische Hilfe. Zusätzlich kann man dann die Inhalte dieses Seminares miteinbeziehen.
Um Trauma zu erlösen, muss das damals Erlebte nicht nochmals durchlebt werden.
Wir müssen unsere Geschichte nicht immer wieder erzählen, auch nicht uns selbst. Vielmehr geht es darum, uns vorerst richtig gut zu stabilisieren. Wir können innere und äußere Helfer finden und unsere Ressourcen entdecken. Erst dann beginnen wir, uns langsam dem Körper anzunähern - aber so wie er will, in seinem Tempo. Langsam wird er uns zeigen, was noch in ihm gespeichert ist. Wenn wir dem Körper die Möglichkeit geben, sich davon zu befreien, mit dem zu Ende führen von einem damaligen Schutzmechanismus. Durch Fühlen oder Halten von dem erstarrten Teil in uns, löst sich nach und nach, mit viel Liebe und Geduld, das alte Trauma. Der liebevolle Weg übergibt die Leitung unserem Körper. Sehr achtsam, langsam und vorsichtig nähern wir uns unserem Körper wieder an.
Doch davor ist es ganz besonders wichtig, dass wir lernen uns zu stabilisieren.
Im ersten Schritt beschäftigen wir uns überhaupt nicht mit unserem Trauma, sondern stabilisieren uns innerlich und lernen ganz präsent zu sein, unsere Basis zu stärken.
Unsere positiven Anlagen wollen wir kennenlernen und stärken. Wir sind auf dem Weg das Heile in uns zu finden und ihm Raum zu geben. Wichtig sind unsere Ressourcen. Was tut mir gut, was stärkt mich, wo fühle ich mich wohl, welche inneren und äußeren Helfer gibt es? Dadurch kommen neue Informationen zu uns und wir leben nicht nur gefangen in unserem Trauma, sondern in der Präsenz des Augenblicks.
Alles was hilft präsent zu werden, zB tanzen, singen, Musik machen oder hören, achtsam spazieren gehen, Etwas, das angenehm ist, ein warmes Fußbad, das dich beruhigt, dich belebt, unterstützt dich, ganz im Hier und Jetzt anzukommen, stabilisiert uns.
Während des Retreats erlebst du, zusätzlich zu den Informationen, auch immer wieder unterschiedliche, liebevolle Möglichkeiten ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Diese einfachen Übungen kannst du
in deinen Alltag völlig mühelos integrieren und im "Notfall" anwenden. Dh wenn ein Trigger Altes zum Vorschein bringt, hast du schon eine Möglichkeit in dir gelernt, dass du nicht in tiefste
Tiefen stürzen musst, sondern du kannst gleich heilsam damit umgehen.
Dieses Seminar will Licht in den Nebel bringen, will dunkle Stellen erhellen, will Bewusstsein erzeugen und Wege aufzeigen, die uns weiterbringen können. Es geht darum, dass du eine
Erleichterung erfährst.
Ich lade dich herzlich ein, dabei zu sein, Neues, Informatives zu erfahren und auch praktische Hilfen mitzunehmen. Diese Informationen dienen deiner persönlichen Unterstützung, dich selbst besser zu verstehen, vielleicht auch andere Menschen anders zu betrachten und vielleicht ermutigt es dich, auf deinem Weg zuversichtlich und erfrischt weiterzugehen.